Drei Anwendungstipps für die SEO Tools for Excel

SEO Tools

Verschiedene alte Schraubenschlüssel auf einem schwarzen Hintergrund

Die SEO Tools for Excel von Niels Bosma sind ein nützliches Add-In für Microsoft Excel. Sie eignen sich hervorragend, um bestehende Dokumente mit Metadaten anzureichern. Heute stelle ich drei praktische Anwendungstipps vor, die jedem, der sich mit URL-Strukturen, Weiterleitungen, Metadaten, Keywordstrategien usw. beschäftigt, das Leben ein wenig erleichtern sollten.

Keine Frage – unter den Crawling Tools kann dem Screaming Frog momentan kaum ein anderes Tools das Wasser reichen. Michael hat bereits in seinem letzten Artikel zu den 5 Anwendungstipps für den Screaming Frog deutlich gezeigt, wie nützlich das Tool ist. Wir setzen es mittlerweile quasi täglich ein. Trotzdem befinde ich mich häufig in Situationen, in denen der Übergang von einem detailliert durchstrukturierten Excel-Sheet zu einem externen Tool unangenehm wird. Dabei besteht die Gefahr, dass die strukturierte Anordnung durcheinander gerät. In solchen Fällen greift das hervorragende Excel Add-In von Niels Bosma ein. Es integriert sich direkt in bestehende Excel-Dokumente, ohne dass ein Export oder Import der Inhalte erforderlich ist.

Ich überspringe an dieser Stelle einmal die Installation des Add-Ins (und verweise dazu direkt zur Projektseite der Seotools) und beginne sofort mit den von mir am häufigsten angewandten Funktionen der SEO Tools for Excel:

Weiterleitungsketten finden

Eine der praktischsten Funktionen der SeoTools ist aus meiner Sicht der einfache Crawl von Statuscodes für eine Liste von URLs. Es gibt hierfür zahlreiche Anwendungsfälle, angefangen von dem Aufspüren von Fehlerseiten, dem Identifizieren von defekten Backlinks bis hin zur Ermittlung von Weiterleitungen und Weiterleitungsketten. Das Schöne an den SeoTools ist, dass die Abfrage über das Menü „Onpage > HttpStatus“ nicht nur den Statuscode in der entsprechenden Zelle ausgibt. Im Falle einer Weiterleitung wird zudem sofort das Weiterleitungsziel angezeigt.

Um  nun eine Weiterleitungskette zu identifizieren, müssen wir jedoch einen Schritt weiter gehen. Ein Umstand, den ja auch der Screaming Frog so realisiert, ist, dass die meisten Crawling Tools erst einmal nur die allererste Weiterleitung identifizieren. Wenn sich nach der Abfrage des ersten Statuscodes hinter dem 301-Ziel noch eine weitere Weiterleitung befindet, muss die Abfrage theoretisch wiederholt werden. Dies muss fortgesetzt werden, bis am Ende ein Statuscode 200 auftritt. Das realisieren auch die SeoTools nicht anders, können durch die feste Einbindung in Excel hier aber exzellent Ihre Stärke ausspielen. Für diese Aufgabe wäre ein ständiger Export und Import neuer URL-Listen in ein externes Tool nicht notwendig. Bei den SeoTools genügt es, die Abfrage auf das Weiterleitungsziel innerhalb desselben Excel-Sheets erneut durchzuführen. Anders formuliert, sind hierfür 2 Schritte notwendig:

  1. Entfernen des Strings „301 Moved Permanently “ in der gesamten Spalte der Weiterleitungsziele durch Suchen & Ersetzen.

moved-permanently.png

2. Neuabfrage der gesamten Spalte über Onpage > HttpStatus.

http-status.png

Auch dieser Vorgang muss natürlich solange wiederholt werden, bis in der letzten Spalte nur noch 200 Status Codes stehen (oder im schlimmsten Fall 404er). Der Vorteil gegenüber einem externen Tool liegt darin, dass wir die gesamte Weiterleitungskette auf Spaltenebene abbilden können. Dadurch entfällt der Aufwand für Importe, Exporte und SVERWEIS-Funktionen. Eine eindeutige Zeitersparnis!

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Bestehende Metadaten für Keywordstrategien hinzuziehen

Jeder, der eine umfangreiche und komplexe Keywordstrategie ausgearbeitet hat, kennt das Problem. Am Ende entsteht eine riesige Excel-Datei, in der jede Zeile idealerweise eine Unterseite repräsentiert. Diese muss dann mit geeigneten Title Tags und Meta Descriptions versehen werden. Zumindest ist das eine Möglichkeit, die jeder sicher etwas anders angeht.

Um sicherzustellen, dass bei der Definition der Metadaten nichts verloren geht, kann es sinnvoll sein, die alten Title Tags und Meta Descriptions der Website zu berücksichtigen. Dies hilft, bestehende Daten zu erhalten und eine konsistente Optimierung zu gewährleisten. So kann gewährleistet werden, dass gut funktionierende Metadaten nicht komplett über den Haufen geworfen werden, sondern ggf. nur leicht optimiert werden. Zwar kann ich jede Unterseite manuell aufrufen und mir den bestehenden Title Tag ansehen. Es sollte jedoch klar sein, dass die direkte Verarbeitung in der Arbeitsdatei deutlich komfortabler ist. Hierzu reicht es, über das Menu Onpage > HtmlTitle bzw. HtmlMetaDescription die entsprechende URL zu markieren und sich die Metadaten sofort ziehen zu lassen.

html-title.png

Aber nicht nur der alte Title und die Description können aufschlussreich für die Finalisierung einer Keywordstrategie sein. Über HtmlMetaRobots und HtmlCanonical kann ich die Konfiguration für den Googlebot einsehen. So vermeide ich, dass perfekt optimierte Unterseiten im Google-Index fehlen oder auf falsch optimierte Seiten verweisen.


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Fehlerseiten durch gemeinsame Nenner aufspüren

Die einfachste Art Fehlerseiten aufzuspüren ist es natürlich, über die HttpStatus Abfrage die 404 Statuscodes zu ermitteln. Leider funktioniert in der SEO-Welt nicht immer alles reibungslos. Zum Beispiel können Fehlerseiten auftauchen, die sich technisch nicht erkennen lassen. Was könnte das sein? Zum Beispiel ein Haufen Unterseiten mit wunderschönen Title Tags, einwandfreien Meta Robots, lupenreinen 200er Status Codes und astreinen URL-Strukturen. Aus irgend einem Grund ranken die Seiten aber nicht, oder sind kürzlich massiv abgefallen. Ein Grund könnte also sein, dass der Content auf der Seite selbst entfernt wurde, oder durch irgendeinen technischen Defekt nicht mehr angezeigt wird. Ist das Problem einmal identifiziert, lässt es sich wunderbar auf einer größeren Liste (zum Beispiel aller Verlierer-URLs) prüfen.

Eine SEO-Beratung deckt ebenfalls die Einführung und Arbeit mit verschiedenen Tools ab.

Die einzige Voraussetzung dafür ist, dass es irgendeinen erkennbaren gemeinsamen Nenner gibt. Habe ich den gemeinsamen Nenner identifiziert, wie etwa eine Textzeile auf Fehlerseiten wie „kein Inhalt gefunden“, kann ich diese Information nutzen. Mit der Abfrage „Onpage > IsFoundOnPage“ lässt sich dann eine Liste von URLs auf genau diesen Inhalt überprüfen.

isfoundonpage.png

In diesem Fall habe ich unsere Blog-Startseite auf den String „rankingCHECK Blog“ hin untersucht, was in Spalte B die Ausgabe 2 zur Folge hat, da der String genau 2x vorkommt.

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Fazit

Die SEO Tools for Excel sind für mich immer häufiger eine hilfreiche Ergänzung, um mit Excel selbst Metadaten zu beziehen. Gerade bei größeren, strukturellen Arbeiten bieten Sie den unschlagbaren Vorteil, den Wechsel sowie Export und Import zwischen verschiedenen Tools vermeiden zu können. Neben den drei erläuterten Beispielen kann das Tool noch vieles mehr. Besonders seine Stärken zeigt es oft in der Verknüpfung mit Google Analytics oder MajesticSEO. Wer gute Erfahrungen mit dem Tool gemacht hat, oder weitere Tipps hat, kann sich gerne in den Kommentaren beteiligen. Übrigens bietet das Forum http://seoforums.nielsbosma.se/ auch eine ganz gute Übersicht über die verschiedenen Möglichkeiten, die die SeoTools bieten.

Noch eine Anmerkung an dieser Stelle: Bei der Abfrage von umfangreicheren Listen reagiert Excel häufig nicht mehr und erweckt den Eindruck, es sei abgestürzt. Ganz unten rechts im Fenster wird jedoch der Fortschritt in Prozentzahl angegeben – in diesem Fall ist einfach ein wenig Geduld gefordert.

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