Strukturierte Daten Audit: Darauf solltest Du achten
Strukturierte Daten helfen den Webcrawlern, die Inhalte einer Webseite besser zu interpretieren. Viele Unternehmen nutzen diese Art der semantischen Auszeichnung allerdings noch nicht und verschenken mögliches Potenzial. In diesem Artikel erhaltet Ihr Infos, wie eine Webseite auf semantische Möglichkeiten analysiert und bewertet werden kann.
Schritt #1: Analyse des Status Quo 📌
Im ersten Schritt geht es zunächst darum, sich ein Bild von der Seite zu machen. Hier klickst Du Dich einfach mal durch die gesamte Seite und analysierst, welche Seitenelemente auf den URLs so vorkommen. Ähneln sich Elemente auf unterschiedlichen Seiten? Welche Elemente überwiegen hier? Wurden sogar schon strukturierte Daten ausgezeichnet? Für diesen ersten Schritt reicht es, wenn Du Dir in Excel oder Google Sheets eine Übersicht der Seitentypen und der URLS machst.
Prüfe, ob folgende Elemente vorhanden sind:
- Videos
- Veranstaltungen
- Produkte
- Artikel
- Rezepte
- Breadcrumbs
- Aussagekräftige Bilder
- Lokale Informationen
- Bewertungsmöglichkeiten
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Sind derartige Elemente auf der Seite vorhanden, mach Dir hier eine Notiz. Die Chance ist sehr hoch, dass sich diese Elemente mit strukturierten Daten auszeichnen lassen. Viele dieser Elemente können auch visuell in den Suchergebnisseiten hervorgehoben werden. Eine vollständige Liste von unterstützen Rich Results findest Du in der Structured Data Search Gallery.
Beispiel für den Klassiker – Veranstaltungen:
Bei vielen Seiten werden bereits strukturierte Daten ausgezeichnet, ohne dass man etwas dafür getan hat. Das liegt meist an vorhandenen Plugins oder eigens programmierten Web-Systemen der zuständigen Technik-Agentur. Du solltest hier in erster Linie schauen, ob das Schema korrekt implementiert wurde oder ob Google schon diverse Fehler zu den Daten ausspuckt.
Du kannst mit dem Structured Data Testing Tool überprüfen, ob die Elemente im Quelltext korrekt ausgezeichnet wurden. Dies hilft am Ende, weitere Fehlerquellen auszubügeln und ein komplett sauberes Snippet auf der Seite auszuspielen. Auch gut: Hast Du Zugang zur Search Console, kannst Du dort überprüfen, ob Google bereits Probleme bei den Daten festgestellt hat.
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Wenn strukturierte Daten bereits ausgezeichnet sind, prüfe Folgendes:
- Welche Seitenelemente besitzen bereits ein Schema?
- Wo fehlt eine strukturierte Auszeichnung noch?
- Welches Schema wurde hier verwendet? (z.B. JSON-LD)
- Wie wurde das Schema auf der Seite implementiert?
- Was sagt die Search Console zum Schema?
- Was sagt das Structured Data Testing Tool zum Schema?
- Sieht man das Schema im Quellcode der Seite?
Schritt #2: Action Plan aufstellen 🎯
Nach der Bestandsaufnahme aller Inhalte solltest Du eine Priorisierung vornehmen. In erster Linie solltest Du immer die Elemente zuerst auszeichnen, die den größten Impact für die eigene Zielgruppe haben. Auch solltest Du zuerst die Daten auszeichnen, die eine visuelle Hervorhebung begünstigen (z.B. Veranstaltungen). Hast Du einen Online-Shop mit vielen Produkten, solltest Du zuerst die Produkte auszeichnen. Hast Du Rezepte auf Deinen Seiten, solltest Du diese auszeichnen.
Hast Du also Deine gewünschten Seitenelemente, fehlt nur noch das Wie und das Womit. Bei strukturierten Daten lässt sich das Schema per Microdata, RDFa und JSON-LD auszeichnen, wobei JSON-LD die von Google präferierte Lösung ist. Möchtest Du Dich über die verschiedenen Varianten informieren, lies Dich gerne im Strukturierte-Daten-Guide ein. Auch wenn Google JSON-LD bevorzugt, ergeben sich bei der Implementation keine Vor- und Nachteile aus Sicht der Anzeige bei Google. Es hängt am Ende von Deiner Webseite und Deinem Content-System ab, welches Schema Du verwendest. JSON-LD bleibt mein Favorit. Die richtige Nutzung von strukturierten Daten gehört zu einer laufenden SEO-Beratung.
Lass folgendes in Deinen Action Plan mit einfließen:
- Wahl der Elemente: Lege fest, welche Seitenelemente Du mit strukturierten Daten auszeichnen möchtest. Liste Dir alle Elemente inklusive der URL in einer Excel-Datei oder einem Google Sheet auf. Wähle hier nur Elemente, die sich auch tatsächlich damit auszeichnen lassen.
- Wahl des Schemas: Entscheide Dich für ein Schema, welches sich konsequent durch alle Seitenelemente zieht. Es ist dabei egal, ob Du JSON-LD, Microdata oder RDFa nimmst. Du musst für Dich entscheiden, welches Schema am komfortabelsten für Deine Inhalte/Techniker ist.
- Festlegen der Priorität: Entscheide für Deine Seite, welche Seitenelemente bevorzugt werden sollen. Beachte dabei, dass visuelle Hervorhebungen wie Produktmerkmale, Rezepte oder Veranstaltungen direkt auf den Suchergebnisseiten von Google (SERPs) dargestellt werden.
- Wahl des Implementation: Strukturierte Daten lassen sich manuell, per Plugin oder vollautomatisch auszeichnen. Hast Du nur zwei, drei Elemente, reicht eine manuelle Auszeichnung. Hast Du viele tausende Produkte, empfiehlt sich eine vollautomatische Lösung über GTM.
- Wahl der Gehilfen: Das Auszeichnen von strukturierten Daten kann einfach, aber auch komplex sein. Möchtest Du eine vollautomatische Auszeichnung anstreben, suche Dir im Vorfeld einen technisch versierten Partner, der dies für Dich und Deine Nerven übernimmt.
- Konstantes Monitoring: Strukturierte Daten sind per se kein Rankingfaktor, sie sorgen aber für eine bessere Interpretation. Es hilft daher, ein Monitoring aufzusetzen und gegebenenfalls. Klickrate und organische Sitzungen der betroffenen URLs vorher und nachher zu vergleichen.
Schritt #3: Abwarten und Tee trinken ⌛☕
Hier kommen wir zu einem Punkt, den viele nicht gerne hören: Ob das Ergebnis einer semantisch vorgenommenen Auszeichnung auch in den SERPs angezeigt wird, hängt sehr von der Laune von Google ab. Es gibt viele Faktoren, die in das Anzeigen der Suchanfrage einspielen. Google entscheidet am Ende, ob das Ergebnis visuell hervorgehoben wird.
Google selbst schreibt in den Structured Data General Guidelines folgendes:
“Using structured data enables a feature to be present, it does not guarantee that it will be present. The Google algorithm tailors search results to create what it thinks is the best search experience for a user, depending on many variables, including search history, location, and device type. In some cases it may determine that one feature is more appropriate than another, or even that a plain blue link is best.”
Darüber hinaus solltest Du folgende Fehlerquellen im Hinterkopf bewahren:
- Die strukturierten Daten spiegeln nicht den Hauptinhalt der Seite wider
- Die strukturierten Daten täuschen den Benutzer bzgl. des Inhaltes
- Auch beim Wettbewerber werden keine Daten hervorgehoben
- Die strukturierten Daten sind falsch im Code implementiert worden
- Der ausgezeichnete Inhalt wird vor den Webcrawlern versteckt
- Die Inhalte entsprechen nicht den qualitativen Maßstäben von Google
Bonus: Strukturierte Daten validieren ✅
Um zu schauen, ob Google die strukturierten Daten überhaupt erkennt und korrekt validiert, kannst Du die Google Search Console, SISTRIX, das Structured Data Testing Tool oder einfach die manuelle Suche verwenden. So kannst Du auch gleichzeitig schauen, ob schon gewisse Suchanfragen (Queries) zu einem Rich Result auf den Suchergebnisseiten führen.
Google Search Console:
SISTRIX:
Structured Data Testing Tool:
Manuelle Site-Abfrage:
Fazit: Versteckte Potenziale wecken 🔮
Strukturierte Daten sind eine hervorragende Möglichkeit, eine Webseite neben den klassischen OnPage-Elementen zu optimieren. Google baut die Möglichkeiten immer mehr aus und auch andere Suchmaschinen wie Bing entdecken die Potenziale von JSON-LD & Co. für sich. Man sollte also als Privatperson oder Unternehmen mit eigener Webseite prüfen, welche versteckten Potenziale sich auf der eigenen Seite befinden. So hilft man sowohl Google als auch dem User am Ende. Dennoch solltest Du immer im Hinterkopf behalten, dass es keine Garantie für die Darstellung auf den SERPs gibt.
Hast Du eine Seite bereits mit strukturierten Daten ausgezeichnet? Schreib mir Deine Erfahrungen & Tipps ins Kommentarfeld!